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An der Nordspitze der schwedischen Insel Öland

Und wieder geht es zur Sommerszeit nach Schweden. Diesmal als Vorkommando der Familie, die auf die Schulferien sehnsüchtig wartet, und ganz zeitgemäß mit dem Flugzeug nachkommt, alleine im Caravan. Unterhalb von Gotland liegt dem schwedischen Festland wie eine lange Stecknadel vorgelagert die Insel Öland. Hier zieht es mich hin, hier mache ich als erstes Station.

Öland ist etwa 140KM lang und vielleicht 15KM schlank und hat seine abgetrennte Insellage der letzten Eiszeit die vor etwa 15.000 Jahren endete zu verdanken. Für den normalen Schweden ist Öland die heimische Ferieninsel. Gut zu erreichen über den 1973 fertig gestellten Autodamm bei Kalmar bietet sie an vielen Strandabschnitten den sonst in diesem großen Land mit den unendlichen Küsten so raren Sandstrand bei durchaus milden Temperaturen im Sommer. Für Familien mit kleinen Kindern ist das ideal. Das touristische Angebot zum Aufhübschen der Urlaubszeit auf der Insel ist damit natürlich auch erheblich vorhanden; es wirkt aber im Großen und Ganzen trotzdem nicht aufdringlich.

Mich verschlug es gleich nach der Ankunft auf Öland auf den Campingplatz Böda Sand, weit im Norden der Insel. Ich bekam an der Rezeption Platz 6304 zugewiesen – ohne Strom, also kein Laptop, kein Ladestrom für die diversen Akkus. Auf dem Platz unter den Kieferbäumen reihte sich Caravan an Caravan, auf den schmalen Wegen waren Kinder und Jugendliche jeden Alters mit allen erdenklichen Fun Geräten unterwegs. Bei all diesem Trubel mit meinem Gespann mittendrin habe ich meinen zugewiesenen Platz nicht gefunden und mich richtig verfahren. Es ist das erste Mal, dass mir das auf einem Campingplatz passiert ist und ich Leute nach dem Weg fragen mußte. Nein hier auf diesen Platz passe ich nicht hin. Der Strand ist ja schön feinsandig mit naher Bar und Restauration, die Live Band fetzte auch schön rein mit Oldi Songs der Kategorie Bon Jovi: ‚It’s my Live‘ aber zwischen all die schwedischen Familien, die zusammen hockten in ganzen Clans und sich ihrer familiären Idylle hingaben, das ist nicht so das Fluidum, das ich gesucht habe. Am nächsten Tag wird ausgechecked und umgelagert. Es verschlug mich auf den Platz Neptuni Camping ganz im Norden der Insel im Dörfchen Byxelkrok.

Von Neptuni Camping war es ein kurzer Weg zum Trollskogen, dem Zauberwald im Norden Ölands mit den uralten Eichen und den verkrüppelten Kiefern, die allerhand Assoziationen im Betrachter auslösen. Der Wald, ein Nationalpark Schwedens, beherbergt ausserdem Schanzmauern aus der Zeit der Kriege und Aufstände gegen die dänische Vorherrschaft aus der Zeit des Mittelalters und viele, zum Teil unerschlossene, Grabhügel aus der Wikingerzeit.

Wer sich über die Käfer am Ende der Bilderserie in der Galerie am Ende des Artikels wundert: Bei einer Wanderung durch den Wald stieß ich auf eine versteckte Lichtung mit einer Blumenwiese aus lauter Diesteln die von Faltern und Käfern massenhaft angeflogen wurde. Ideal für ein paar schöne Makro Aufnahmen.


Wen es interessiert: Den Trollskogen sieht man zusammen mit meinem Wanderweg als blauen GPS Track auf der folgenden Karte.

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