Namibia hat uns so gut gefallen, dass wir hier in diesem Extraartikel ein Fazit ziehen möchten.
Das Wichtigste: Namibia ist ein tolles Reiseland. Es kann dem Besucher Luxus und Einsamkeit, Abenteuer, Tierbeobachtung und viel, viel Sonne bei durchaus angenehmen klimatischen Verhältnissen bieten. Auf der anderen Seite kann man keine Kulturstätten wie etwa Pisa und Florenz und kein Großstadtflair wie in Berlin oder Hamburg erwarten.
Unseren Nachtflug mit AirBerlin nach Windhoek habe ich als Anschlag auf meine Gesundheit empfunden. Diese Fluggesellschaft versucht anscheinend so viele Passagiere wie möglich in den Airbus A330 zu packen und man hat dadurch eine Sitzfreiheit wie in der Käfighaltung. Ich werde mit dieser Gesellschaft keinen Langflug mehr tätigen.
Unsere Autovermietung ASCOM ist sehr zu empfehlen. Preiswerte, gebrauchte Autos, komplett mit Campingausrüstung bestückt, Allrad und zwei Ersatzreifen, Grabespaten, mehr braucht man fast nicht. Kompressor und Satellitentelefon wäre eine zu mietende Zusatzoption. Die Verleihfirma war sehr freundlich und kompetent. Unser Toyota HiLux war zuverlässig und gut motorisiert mit 2 Tanks und zusammen 140 Liter Fassungsvermögen. Verbrauch war etwa 10l/100KM Diesel bei einem Dieselpreis von knapp 1€/l.
Auto fahren ist in Namibia sehr einfach. Draußen auf dem Lande ist es sowieso vollkommen leer in den Städten herrscht mäßiger Verkehr. Man fährt nicht agressiv wie in Italien mit dichtem Auffahren – hier hat man es nicht nötig. Tempolimit ist 60KM/h innerorts und 120KM/h auf Teer- sowie 80KM/h auf Schotterstraßen. Man fährt wie generell im südlichen Afrika links, das Steuer ist also auf der rechten Seite.
Die Menschen sind freundlich, die Weissen eher geschäftsmäßig aber trotzdem sehr nett. Die Schwarzen haben wir als sehr freundlich und hilfsbereit empfunden. Unangenehmes Betteln haben wir nicht erfahren obwohl viele Einheimische besonders im Nordwesten sehr arm sind. Wir fühlten uns zu allen Zeiten sicher und niemals bedroht.
Namibia ist eine Dienstleistungsgesellschaft und man sollte sich auch daran halten. Es gibt Tankwarte, man tankt nicht selber; es gibt Parkwächter und Wächter vor Supermärkten. Es gibt Torwächter vor Farmen, die den ganzen Tag warten, dass die Gäste vorbei kommen. Vieles wird von Schwarzen gemacht, was ein Weißer nicht tun würde. Das mag einem nicht gefallen doch man bedenke, dass davon viele Menschen existentiell leben. Die Arbeitslosigkeit ist in Namibia hoch und man ist nur ein zeitweise anwesender Gast. Wir gaben durchaus wie z.Bsp. beim Tanken ein kleines Trinkgeld.
Farmen und Lodges kann man anfahren und wegen Übernachtungen anfragen. Entsprechende Hinweisschilder findet man an der Straße. Die Übernachtungspreise sind immer pro Person zu verstehen und liegen beim Camping so etwa zwischen 8€ und 13€. Lodges haben pro Person Preise von ca. 60€ an aufwärts allerdings bekommt man dann auch einiges geboten. Restaurants sind nach unserer Einschätzung ein ganzes Stück billiger als in Deutschland. Bei diesen Preisen bedenke man, dass es in Namibia nicht üppig Wasser und Strom gibt. Man sei angehalten mit beidem sehr sparsam umzugehen. Warmwasser gab es auf jedem Campingplatz den wir besucht haben.
Englisch spricht, neben Afrikaans, fast jeder; Deutsch sprechen einige, besonders Farmer im Südwesten und Weisse in Swakopmund.
Teerstraßen gibt es nur um die größeren Städte herum. Sie entsprechen nicht einmal unseren Landstraßen. Im Süden fährt man fast nur auf Schotter. Die Schotterstraßen sind meistens sehr breit angelegt und gut zu fahren. Teerstraßen fuhren wir nicht schneller als 110KM/h, eher langsamer und Schotterstraßen mit 70KM/h. Auf geteerten Ausfallstraßen sahen wir häufig Radarkontrollen der Polizei. Da man Gast im Lande ist halte man sich an die Regeln. Windhoeks Ausfallstraßen werden durch Polizeikontrollen kontrolliert. Bei uns wollte man den internationalen Führerschein sehen bzw. man winkte uns durch. Allgemein wird auf Alkohol, Drogen und Führerschein kontrolliert.
Was gibt es zum Abschluss zu sagen: Nun, uns ist dieser friedvolle Staat ans Herz gewachsen. und wir möchten gerne wieder als Gäste vorbeischauen dürfen.
Wer unsere komplette Namibia Route am GPS anschauen möchte lade den unten bereitgestellten GPS Track File herunter und importiere ihn in Google Earth oder in sein GPS. Anleitungen findet man beim Googeln.
Namibia.zip (834,5 KiB, 1.193 hits)
Keine Kommentare
Kommentare dieses Artikels
Trackback Link: https://www.Friedrich-Glasenapp.de/2011/09/namibia-ein-reisefazit/trackback/