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Weltreiserückblick

Seit dem 2. April sind wir nun wieder zu Hause in Deutschland und haben uns wieder in Schule, Beruf und Haushalt eingefunden. Es ist an der Zeit ein Resumee der sieben Reisemonate zu ziehen und einige Tipps weiter zu geben.

Einfach mal zusammentragen, was wir als nützlich und auch notwendig ansehen um eine längere Reise in fremde Länder problemlos durchzustehen – das soll in diesem Artikel zusammengetragen werden.

Klar, eine vernünftige Kameraausrüstung sollte nicht fehlen, damit man etwas Bleibendes hat zum späteren hervorkramen aus diversen Festplattenspeichern. Je nach physischer Belastbarkeit des Fotografen kann es schon mal eine digitale Spiegelreflexkamera mit Zusatzakku, diversen Zoom Objektiven, Blitz und Stativ sein. Für Landschaftsaufnahmen kam an meiner Nikon D300s meistens ein 16-85mm Zoom und für Tieraufnahmen das 70-300mm zum Einsatz.

Ein Navi empfehle ich auch. Es hilft – versehen mit den entsprechenden routingfähigen Karten – beim sicheren Navigieren in fremden Ländern und beantwortet Fragen wie: Wie weit ist es noch bis wir in … ankommen und – nicht zu unterschätzen – ein Navi ist auch sehr nützlich beim Geotaggen der digitalen Fotos. Beim Geotaggen wird die Aufnahmeposition des Bildes als GPS Koordinaten mit in das digitale Bildmaterial geschrieben. Man weiss dann bis in alle Ewigkeit, wo und wann ein Bild auf der Welt aufgenommen wurde. Das Navi, das wir mitgenommen haben war ein Garmin Oregon 450. Es ist leicht, robust und wetterbeständig und hat einen sehr niedrigen Stromverbrauch – die verwendeten Eneloop Akkus halten also recht lange, bis sie wieder aufgeladen werden müssen.

Heutzutage kommt man an der Mitnahme eines kleinen, leichten Laptops eigentlich nicht mehr vorbei. Man kann mit ihm Flüge und Leihautos buchen und ins Flugzeug online einchecken, Hotels/Hostels und Campingplätze reservieren und mit den Lieben zu Hause Mail- oder auch Skype Verbindung halten. Es geht aber noch mehr: Alle Dokumente wie Pässe, Impfdokumente und Flugpläne lassen sich scannen und elektronisch mitführen, aufgenommene Bilder überspielen um sie auf einem Zusatzmedium zu sichern, Online Banking ist von jedem Internetzugangspunkt möglich. Kritische Daten sollte man dabei verschlüsseln, z.Bsp. mit der Software PrivateCrypto von SafeGuard. Nebenbei ist es auch angenehm, dass man sich aus der Ferne über deutsche Politik, Wirtschaft und Sport zeitnah informieren kann. Unser kleines Medion/Akoya Netbook von Aldi, aufgerüstet auf 2GB Hauptspeicher hat alle Reisen klaglos überstanden. Wir konnten immer die Talfahrt des 1. FC Köln im Bundesligafussball verfolgen und den zähen Abgang unseres ehemaligen Bundespräsidenten Wulff in Neuseeland und Australien zeitversetzt miterleben. Auf Wullfs Rücktritt habe ich mit meiner Frau um eine Flasche guten, trockenen, australischen Riesling Weins gewettet, die wir dann seelig gemeinsam nach erfolgtem Rücktritt, auf unseren Ex-Präsidenten anstoßend, geleert haben.

Eine Internetverbindung mit eigenem Netbook kann man im Prinzip leicht über den eingebauten WLAN Adatper herstellen und sich in angebotene Funknetze einwählen. MacDonalds z.Bsp. wirbt in vielen Ländern mit FreeWiFi ansonsten fragt man in Hotels/Hostels oder Campingplätzen in denen man übernachtet nach dem Zugangsschlüssel. In entwickelteren Ländern wie Neuseeland und Australien kostet der Zugang Geld – manchmal etwa 3€ für eine halbe Stunde; in Nepal und Argentinien ist er kostenlos. Viele Hotels/Hostels oder Campingplätze stellen auch eigenes Computerequipment mit eingeschränktem und meistens kostenpflichtigem Internetnutzung dem Gast zur Verfügung – auch so kann man sich mit der Heimat verbinden lassen.

In Namibia, Neuseeland und Australien hatten wir einen mobilen Internet USB Adapter mit Zeit- und Volumenkontingenten gekauft. Dieser wählt sich in das Handynetz des Anbieters ein und überträgt das Internetprotokoll auf diesem Wege. Hat man ein schnelles UMTS Netz, wie meistens in Großstädten, so ist die Verbindung flott, existiert nur ein langsames GSM Handynetz so kann die Internetverbindung schon mal extrem langsam sein und alles wird zum Geduldsspiel. Die USB Sticks inklusive der notwendigen SIM Karte zum mobilen Surfen kann man meistens schon am Flughafen in den dortigen Telekom Läden kaufen.

Bargeld kann man im Prinzip in allen Ländern in denen wir waren an Geld- oder ATM Automaten mit EC/Maestro Karten und Visa/Mastercard mit PIN beschaffen. In Ländern wie Neuseeland und Australien aber auch Dubai, Bangkok, Namibia und in den Touristenzentren von Nepal findet man diese hilfreichen Geräte bei Banken, großen Hotels und auch Supermärkten. Durch die Menüs der ATM Automaten muß man sich allerdings erst einmal durchkämpfen, wobei die Sprache wenigstens immer auf Englisch umstellbar ist. Die maximal abhebbaren Geldsummen kann von Land zu Land, Bank zu Bank und Karte zu Karte variieren. Hier haben wir immer probieren müssen. Gerade in Argentinien und Chile sollte man damit rechnen, dass man Geldautomaten nicht schnell findet; sie sind rar vertreten. Sie stehen meistens bewacht im Eingangsbereich der Banken. Sie sind manchmal leer oder funktionieren einfach nicht. Es passiert auch, dass ohne ersichtlichen Grund eine Kartenart nicht funktioniert. Es empfiehlt sich daher immer mehrere Karten mitzunehmen mit denen man Bargeld abheben kann und alle durchzuprobieren bis es bei einer klappt. Sollte das auch nicht zum Erfolg führen geht man am besten zur nächsten Bankgesellschaft und versucht sein Glück aufs neue.

In vielen Entwicklungs- oder Schwellenländer wird im normalen Geschäftsverkehr nur Bargeld akzeptiert. Z.Bsp. kann man an Tankstellen in Namibia und Argentinien/Chile die Tankrechnung nur bar bezahlen. Der Tankwart wickelt die Bezahlung gleich mit ab. In Restaurants in Argentinien haben wir häufig erlebt, dass draußen mit Kartenbezahlung geworben wird, drinnen aber stand, dass heute keine Kreditkarten akzeptiert werden.

Alle Karten haben bei der heimischen Bank in Deutschland ein Tages- und Monatslimit. Will man mehr Geld auf einmal abheben so klappt das im Ausland vielleicht nicht. Man erkundige sich vor Reiseantritt wie hoch diese Limits sind und passe sie ggf. an. Will man z.Bsp. in Argentinien ein teures Auto anmieten und gedenkt mit Kreditkarte zu bezahlen so kann das trotzdem fehlschlagen obwohl die Zahlungslimits in € nicht überschritten werden. Wir haben es mit unserer Mastercard bei einer Flugbuchung erlebt. Erst ein Anruf bei Mastercard in Frankfurt klärte auf warum die Zahlung abgelehnt wurde: Mastercard prüft die Abbuchungsanforderung und hat Algorithmen installiert, die einfach bei Überschreiten eines maximalen Betrages, in unserem Beispiel aus Argentinien, die Zahlung erst einmal abweist obwohl kein Limit überschritten wurde und der Zahlungsempfänger Lufthansa Argentinien doch vertrauenswürdig sein sollte. Der Mitarbeiter von Mastercard in Frankfurt konnte diesen Algorithmus für 24 Stunden aussetzen und die Abbuchung klappte – andernfalls hätten wir unsere Rückflüge nach Deutschland nicht sorgenfrei antreten können. Er erklärte mir auch, dass es unserer Sicherheit dient und man auf diese Weise pauschal Betrug mit Kreditkarten vorbeugen wolle.

Ein Auto mieten ist im allgemeinen sehr einfach: Zu einer der Vermietfirmen fahren und einen Vertrag ausfertigen lassen oder das Fahrzeug online reservieren und buchen. Vertrag vor Ort unterschreiben, Kreditkarte übergeben und bezahlen und abfahren. Das geht wirklich so einfach. Allerdings sollte man einen internationalen Führerschein vorlegen können, den man bei den zuständigen deutschen Zulassungsstellen bekommt. Nicht nur in Namibia wurde er verlangt.

Natürlich sollte man sich an alle Verkehrsregeln im Gastgeberland halten. In Namibia z.Bsp. war in unserem Mietauto ein Recorder für Geschwindigkeit und GPS Koordinaten eingebaut um im Falle eines Unfalls klären zu können ob wir den Schaden fahrlässig z.Bsp. durch überhöhte Geschwindigkeit auf Schotterstraßen herbeigeführt haben. Dann wäre die Versicherung erloschen. Geschwindigkeitskontrollen mit Radar- oder Laserpistole haben wir in Namibia, Dubai und Australien gesehen. Bußgelder wie wir sie kennen gibt es nicht in Nepal und Argentinien oder Chile. Dort spielt auch der technische Zustand eines Fahrzeugs keine Rolle. Eine üble Falle für Ausländer mit Mietfahrzeugen gibt es in Sydney: Dort sind Mautstraßen nahtlos in die Straßeninfrastruktur der Stadt integriert. Es gibt keine Mautstellen um die Gebühr zu zahlen sondern nur ein automatisches, telemetrisches Erfassungs- und Abbuchungssystem. Auch wenn man Mautstrecken nicht benutzen will man wird ihnen in diesem Gewirr der vielen Fahrspuren nicht entrinnen können. Garantiert! Wir besuchten Sydney zum Abschluß unseres Australienaufenthalts und wollten die unbedacht befahrenen Mautstrecken bei Rückgabe des Mietfahrzeugs in wenigen Tagen mit Hilfe der Mietagentur abrechnen. Das klappte telefonisch auch für Mautvergehen der letzten 24 Stunden. Alle älteren Mautvergehen werden als Verkehrsdelikt behandelt. Gegen eine saftige Gebühr, die die Verleihfirma von der Kreditkarte abbucht, gibt sie die Adresse des Fahrzeugmieters weiter und die Mautfirma schickt einige Wochen später einen Brief nach Deutschland an die Heimatadresse um die Mautgebühr einzutreiben. Bei Nichtbezahlen wird indirekt damit gedroht, dass man bei neuerlicher Einreise nach Australien Probleme bekommen könnte. Also schickt man die Kreditkartennummer nach Australien und bezahlt die 15€. Ich kann nur jedem raten auf dieser Maut Webseite für Sydney die Bezahlung der Maut anzuweisen. Es ist viel, viel billiger und spart Nerven. Links für die Mautabrechnung in den anderen Städten und Regionen Australiens führe ich hier auch auf: Es ist nur Melbourne und Queensland.

Will man viele, weit entlegene, tolle Landschaften auf unserem Globus erleben und nette Menschen treffen so muß man sich für viele Stunden mit anderen Leidensgenossen in die Enge der Flieger Marke Airbus oder Boeing begeben. Man sitzt dann gequält auf unbequemen Sitzen in der Economy Klasse, häufig nachts und wünscht sich nichts sehnlicher als die Ankunft am Zielort am nächsten Morgen. Keine Fluggesellschaft bietet in der Touristenklasse üppigen Komfort aber die deutschen Gesellschaften AirBerlin und Lufthansa übertreiben die Marter sodass wir aus unserer Erfahrung heraus diese Gesellschaften bei Langflügen meiden werden.

Nun, zum Abschluß noch ein paar Fakten für den geneigten Leser, der Fakten und Zahlen der Marke: wo, wie viele Wochen, wie viel Kilometer und wie teuer sehen will. Zu beachten ist, dass wir mit drei Personen unterwegs waren.

Weltreisefakten
Land Aufenthalt [7+1 Monate] gefahrene Kilometer [35.200KM]
Namibia 4 Wochen 4.800KM
Dubai 2 Tage 300KM
Nepal 6 Wochen 1.000KM
Bangkok 2 Tage
Neuseeland 7,5 Wochen 13.700KM
Fidschi 1 Wochen
Australien 4 Wochen 5.900KM
Patagonien 7 Wochen 8.200KM
später Chiles Norden 5 Wochen 7.000KM

 

Ausgaben
Kategorie Ausgaben [72.600€]
Flüge 21.100€
Auto anmieten 13.600€
Versicherungen 1.200€
Lebenskosten 36.700€

 

Und zum Abschluß noch alle, mit dem Garmin Navi aufgezeichneten Reisewege eingetragen in die Karten von Google-Maps versehen mit ein paar kommentierten Landmarken. Auf dem ersten Foto stehen die Zahlen in den orangenen und gelben Rechtecken für die dort aufgenommene Anzahl an Bildern.


Schlagworte:

  1. Gisela Kaeberich und Volker Bolus’s Avatar

    Hallo Claudia und Friedrich!
    Nun seid ihr schon wieder seit April zu hause und wir schaffen es erst heute, uns bei Euch zu melden. Eure Berichte und Erlebnisse in den letzten Monaten haben wir mit viel Freude gelesen. Die Bilder sind absolut Klasse! Wir waren im Februar noch einmal für 4 Wochen in Namibia und Botswana und haben die Tour sehr genossen. An unsere gemeinsame Fahrt durch den Messum und Doros Krater denken wir noch immer gerne zurück. Es hat richtig Spaß mit Euch gemacht!! Wir würden uns freuen mal wieder etwas von Euch zu hören. Hoffentlich habt ihr Euch schon wieder gut eingelebt. Liebe Grüße aus Krefeld senden Gisela und Volker

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  2. Herbert Gans (FFC)’s Avatar

    Vielen Dank für den Weltreise-Abschlussbericht mit den vielen Tipps für Reisefreudige, einschliesslich „Tourenkarten“!

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