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Eindrücke der Toscana

Die Toscana ist von Köln ca. 1.200 Straßenkilometer entfernt – eine weite Strecke, die man am besten mit dem Flugzeug überbrückt aber wir sind gegen alle Vernunft mit dem Auto gefahren, denn wir wollten unsere Fahrräder dabei haben. Allerdings war das keine besonders glückliche Idee.

Die Topographie der Toscana ist eher hügelig mit tief eingeschnittenen Tälern. Nur in der Crete, südlich von Siena gelegen sind die Hügel rundlicher und sanfter und im Tal des Arno, an dem die Städte Florenz und Pisa liegen, ist es flach. Wir hatten unsere Ferienwohnung im Domizil Castellare di Tonda, das zur Gemeinde Montaione gehört, etwa 30KM südwestlich von Florenz gelegen. Fahrradfahren in dieser Gegend ist nach unserer Einschätzung nur etwas für austrainierte Sportler, die die Herausforderung suchen – es sei denn man schiebt das Fahrrad die Anstiege und Kehren mit bis zu 17% Steigung hinauf.

Die Unterkunft Castellare di Tonda, die wir gebucht hatten, war ganz ok, vielleicht aber nicht so der große Hit für den Preis von 1.200€ für 2 Wochen und 75€ Endreinigung. Die Bewertung von Castellare di Tonda gibt ganz gut auch unsere Einschätzung wieder.

Der große Vorteil dieser Unterkunft bei Montaione war für uns die Nähe zu den großen Sehenswürdigkeiten der Toscana, die wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollten: Da gibt es zum ersten die Hauptstadt der Toscana nämlich Florenz, eine italienische Großstadt mit über 300.000 Einwohnern mit einer ganz großen Historie verbunden mit dem Namen des Medici Geschlechtes. Zu den toscanischen Städten, die im Mittelalter in Handels- und Kriegswettbewerb zueinander standen gehören natürlich Pisa – gelegen am Unterlauf des Arno ein paar Kilometer vom Meer entfernt und Siena. Pisa ist bekannt durch seinen schiefen Turm und die mittelalterlichen Sakralbauten aus weißen Carrara Marmor, Siena als kleinste dieser drei toscanischen Großstädte durch den Plaza il Campo. Die toscanischen Städte und da sind nicht nur Florenz, Pisa und Siena gemeint, standen sich häufig feindselig gegenüber. Sie konkurierten in ihren weitreichenden Handelsbeziehungen und fanden sich im globalen Spannungsfeld der weltlichen Kaiser, besonders der Staufer wie Friedrich Barbarossa und den Päpsten wieder. Ihre Konkurrenz setzte sich allerdings auch in der Förderung der Wissenschaft und der Künste, insbesondere Malerei, Architektur und Bildhauerei kreativ fort. Verbunden mit dem Namen Pisa ist das Universalgenie Galileo Galilei, der das Pendelgesetz der klassischen Mechanik erstmals in der Kathedrale von Pisa experimentell bewiesen hatte. Die Kunst in Florenz lebt vom Wettbewerb der Kunstgiganten Leonardo da Vinci und Michelangelo mit seiner David Skulptur aber auch der Kunstsammlung der Medici in den Ufficien und dem berühmten Renaissance Maler Botticelli. Die wechselhafte aber hochinteressante Geschichte dieser Gegend lieferte viel Stoff für Historienromane aus dem Mittelalter und man kann die Geschichte im Abriß bei Wikipedia nachlesen. Es lohnt sich.

Südlich von Siena schließt sich die Crete Senesi an. Eine Landschaft, geprägt durch intensive Landwirtschaft in einer recht trockenen Umgebung. Die Höfe und Dörfer liegen oben auf den rundlichen Hügeln, Biancane genannt, die Straßen schlängeln sich von den Tälern bis hoch auf die Biancane und geben immer neue faszinierende Ausblicke auf dieses weite, hügelige Gelände frei. Auf jeden Fall sollte man bei einem Besuch der Toscana in diese Gegend fahren, auf einem neben irgendeiner der kleinen Sträßchen gelegenen Parkplatz anhalten, den Picknickkorb auspacken und einfach den tollen Blick in diese weite, einzigartige Landschaft genießen.



Und für all diejenigen, die nicht genau wissen, wo die Toscana in Italien liegt, helfe ich hier mit Google Maps aus:



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