• SydneyAustralien

Stockholm, schöne Stadt im Norden

Zwei Mal waren wir schon in Stockholm und einmal auch auf eine schwedische Hochzeit in die Nähe der Stadt eingeladen. Dies Jahr war Besuch Nummer vier fällig.

Wir mußten Sebastian Dienstag Abend vom Flughafen Skavsta bei Nyköping etwa 80KM südlich von Stockholm abholen und da bot sich von Malexander kommend ein Abstecher nach Stockholm förmlich an. Wir packten unser Drei-Personen Zelt, das wir gerade mit auf einer 2-Tages Paddeltour auf dem Sommen See im Einsatz hatten, wieder ein und machten uns früh Morgens auf den 450KM Weg.

Eine richtige Stockholm Straßenkarte hatten wir nicht zur Hand und ein Navi besitzen wir gar nicht, nur so eine ganz grobe Karte hatten wir dabei und da fanden wir ein Zeltplatzsymbol im Zentrum verzeichnet. Da in Schweden fast alles möglich ist und wir vom ländlichen Schweden verwöhnt waren dachten wir, dass an den Straßen schon irgendwo Hinweisschilder mit einem Zelt drauf kommen würden. War aber nicht so. Nach einer Stunde Herumkurven gaben wir auf und investierten die 150 SEK in eine Straßenkarte. Nun wußten wir von früher, dass auf der Halbinsel Långholmen direkt unter der Västerbron Brücke und sehr zentrumsnah Motorhomes standen. Also gings sicher geführt von der Karte dort hin. Motorhomes standen auch da wo wir sie erwartet hatten, der Betreiber sagte uns aber, dass in ganz Stockholm-Stadt Zelte verboten sind. Den nächsten Zeltplatz konnte er uns auch beschreiben: Im Vorort Bredång steht an der E4 schon ein Hinweisschild mit Zelt, dem man folgen muß und dann liegt der Platz am Wasser nur ein paar hunder Meter von der U-Bahn Station Bredång, auf schwedisch heißt U-Bahn logischerweise Tunnel Ban oder T-Ban, entfernt. Die Linie 15 führt in 20 Minuten ins Zentrum Stockholms.

Der Zeltpaltz Bredång war vollgepackt mit Wohnwagen und Mobilen. Zelte gabs auch links auf einer Wiese. Man sucht sich ein Plätzchen und darf sich nicht wundern, wenn Abends noch im Abstand von einem Meter rechts ein Norweger sein Zelt aufgebaut hat und links ein deutsches Pärchen von einer Fahrradtour zurückkommt. Aber egal, wir waren Abends sowieso tot müde und die Nachbarn interessierten uns nicht weiter.

Die schwedische Metropole Stockholm hat etwa 1.7 Millionen Einwohner, das entspricht etwa der Einwohnerzahl Hamburgs. Sie ist überall von Wasser umgeben und ihre Mitte liegt genau an der Verbindung des Mälarsees mit den Schären der Ostsee. An der Verbindung regulieren Schleusen (Slussen) den Wasseraustausch und hier liegt der alte Stadtkern Stockholms, Gamla Stan mit dem königlichen Schloss (Kungliga Slottet).

Gamla Stan ist die Altstadt Stockholms und damit sozusagen der Nukleus der Stadt. Sehr verwinkelt ist sie mit dem originalen Kopfsteinpflaster mit Rinnen an beiden Seiten. Die Häuser sind nicht in der sonst traditionellen schwedischen Holzbauweise errichtet sondern scheinen massiv gebaut zu sein. Die Fassaden sind in dezenten Farbtönen gestrichen: Oker, leichtes Rot oder Grau dominieren. Zusammen mit den engen, verwinkelten Gassen ohne Autoverkehr und den hohen Sprossenfenstern hat das Ganze schon etwas Besonderes.

Touristisch ist Gamla Stan natürlich der Anziehungsmagnet Stockholms. Man hört alle Sprachen der Welt und bewegt sich in einem dichten Menschengewusel. Andenken- und Handwerksläden laden zum Einkauf ein aber auch Bildergalerien und viele Restaurants mit Bewirtung unter freiem Himmel. Einfach sich treiben lassen, das ist wozu die Altstadt einlädt. Besondere Pflichtprogramme sind der Besuch des Schlosses mit der für Touristen inszenierten Wachablösung, das ‚Deutsche Viertel‘ und auf jeden Fall das Vasa Museum und eine Schiffstour in die vorgelagerten Schären. Will man wissen, wie man bei ‚Königs‘ so wohnt, kann man das Schloß auch besichtigen inklusive der umfangreichen Reichspretiosen (Eingang am Schloß links).

Besondere Sorgfalt sollte man, wie in jeder von Touristen überfluteten Metropole, darauf legen, weder bestohlen noch anderweitig betrogen zu werden. Bei einem unserer ersten Stockholm Besuche wäre ich fast auf den Trick mit den halbierten Geldscheinen hereingefallen: Ich kaufte die Zeitung ‚Der Spiegel‘ in einem der vielen Zeitschriften- und Andenkenläden. Auf den zur Bezahlung hingegebenen Geldschein bekam ich viele Scheine als Wechselgeld zurück. Beim Nachzählen und Einsortieren ins Portemonaie viel mir auf, dass ein Schein durchgerissen war und ich nur eine, die kleinere Hälfte in der Hand hielt. Nach sofortiger Reklamation beim Verkäufer bekam ich als Ersatz einen kompletten, gültigen Schein. An sich sollte man hier die Polizei rufen aber man ist doch sehr verblüfft und erleichtert, die Angelegenheit für sich selbst günstig geregelt zu haben. Dies Jahr sind wir fast auf die Masche mit dem willkürlichen Preis hereingefallen und das kam so: Wir kauften in einem Souvenirladen 4 Postkarten, das Stück ausgepreist für 9 SEK (etwa 0,90€), und wollten dazu auch Briefmarken zum Frankieren nach Deutschland an der Kasse kaufen. Der Verkäufer verlangte insgesamt 180 SEK (also grob gerechnet 18€). Das kam uns sehr viel vor aber nach Nachfrage bestätigte der Verkäufer nur, dass das der Preis wäre. Im Urlaubsland guckt man nicht so scharf auf die Preise, besonders in dem ganzen Trubel und bei einer für einen selbst fremden Währung. Also bezahlten wir und kauften Briefmarken für 36 SEK das Stück was etwa 3,50€ entspricht. Erstaunlicherweise enthielten die Briefmarken auch keinen Preisaufdruck, wie es sonst üblich ist. Da man sich nicht so gerne übers Ohr hauen läßt (ist eine Frage der Ehre), fragten wir im nächsten Laden nach und siehe da der Preis für eine Briefmarke war wesentlich niedriger und entspricht so ca. 1€. Also wir wieder zurück und beim Verkäufer reklamiert und mit der Polizei gedroht. Nach einigem Hin und Her nahm er die Briefmarken zurück und gab uns das Geld. Beim Nachzählen am Campingplatz waren wir dann doch nicht ganz sicher ob der Verkäufer oder irgendein anderer uns nicht doch bei der Rückgabe von Wechselgeld übers Ohr gehauen hat. Aus Schaden wird man klug und wir werden zukünftig noch genauer hinschauen – es ist eben alles eine Sache der Ehre.

Hier in diesem Weblog gibt es 28 Bilder zum Anschauen. Will man mehr sehen, dann folge man diesem Link zur Fotogalerie .



Schlagworte: ,

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fotos und Inhalt ©2009-2023. Impressum, Datenschutzerklärung WebGalerie jAlbum Musik Harpish, Highland Webhost Hosting Weblog Wordpress